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  • AutorenbildGerhard

"Desert rose"

Aktualisiert: 17. Juli 2019

VON ALICE NACH ULURU UND ZURÜCK (25.5.-4.6.19)


Von Alice Springs aus ist der Besuch des Uluru ein Must. Umso mehr, als ein Katzensprung von 900 km (hin und zurück) nicht der Rede wert ist. Für das «zurück» denken wir uns deshalb noch eine Zusatzschleife über Kings Canyon und Finke River Gorge aus. Sonst lohnt es sich ja kaum, den Motor zu starten.


Zurück zum Uluru: Auch wenn man schon viele Fotos gesehen hat, dieser Granitklotz, der völlig alleine aus der ansonsten flachen Landschaft herausragt, ist einfach gewaltig. Muss man gesehen und erlebt haben. Um ihn zu erleben, umkreisen wir ihn nur zu Fuss und mit dem Hilux. Der Uluru gilt bei der australischen Urbevölkerung als Heiliger Berg "gehört" offiziell ihnen seit 1985. Seit 2002 wird er nicht mehr Ayers Rock genannt und ab Oktober 2019 wird eine Besteigung des Berges verboten. Nach dem Besuch des Cultural Centers der Aborigines haben wir keine Lust, ihn auch noch zu besteigen und auf ihm herumzutrampeln. Der obligatorische Sundowner (will heissen den Uluru bei untergehender Sonne bewundern und fotografieren) findet auf einem extra dafür vorgesehenen grossen Parkplatz statt und zieht natürlich auch viele andere Touristen an. Halb so schlimm, denn so kommt man ins Gespräch und wir unterhalten uns lange mit einem australischen Ehepaar, Farmer, die ihre Farm für ein paar Tage der Tochter überlassen konnten und «endlich einmal» den Uluru besuchen konnten. Uns wird einmal mehr bewusst, dass wir mehr von Australien sehen dürfen als viele Australier selber.


Nicht weit vom Uluru entfernt befinden sich noch die Olgas (Kata-Tjuta), ein Gebirgszug mit zahlreichen «Mini-Ulurus». Hier machen wir eine längere Wanderung durch diese eindrucksvolle Gebirgslandschaft. Zurück auf dem Parkplatz treffen wir auf einen Bremach T-Rex mit Berner Nummernschildern. Er gehört Gaby und Reto von bullockie.ch, ebenfalls mehrfach rückfällige Australienreisende. Wir beschliessen, ein paar Tage zusammen zu verbringen und Kings Canyon und Finke River Gorge zusammen zu besuchen. 

Der Kings Canyon gehört verdientermassen zum Standartprogramm vieler Touristen, denn er bietet verschiedene Wanderungen mit beeindruckenden Einblicken in die zum Teil über 100 Meter tiefe Schlucht mit senkrechten roten Felswänden. Dank eines ganzjährig wasserführenden Billabongs   findet man eine erstaunlich üppige Flora inklusive Palmen und eine lebendige Fauna (insbes. Greifvögel). Unter uns: Der Kings Canyon ist für mich der erste Canyon in Australien, der diesen Namen verdient. Ansonsten wird in Australien ein Flussbett oft schon als «Schlucht» (Canyon, Gorge) bezeichnet, wenn ein paar schiefe Felsen herumstehen, die punkto Höhe und Steilheit kaum mit dem Sensegraben mithalten können.


Während der Kings Canyon auf asphaltierter Strasse zu erreichen war, steht uns mit der Finke River Gorge endlich wieder einmal eine richtige Offroadstrecke bevor. Weil in den einschlägigen Beschreibungen insbesondere von schwierigem Tiefsand die Rede war, haben wir unseren Lux schon in Alice erleichtert und das ganze Sportequiment (Windsurfer, Kiteboards, Mountainbikes und Kletterausrüstung) in Alice eingelagert. Gaby und Reto kennen die Tour von früher und mit ihnen als Begleitung können wir dieses Abenteuer entspannt angehen. Es folgen drei wunderschöne Tage in der freien Natur, wobei uns keine 10 anderen Fahrzeuge begegnen, dafür Dingos und eine grosse Kamelherde. Unvergesslich ist das wilde Campieren entlang dieser Strecke mit Reto, der unermüdlich das Lagerfeuer unterhält, und Gaby, die uns einmal ein richtiges Raclette am Lagerfeuer kredenzt. Unser Lieblingsplatz an einer wunderschöne Flussstelle gefällt uns so gut, dass wir dort einen ganzen Tag hängen bleiben und gleiche 2 Nächte verbringen. Die eigentliche Offroadstrecke bietet ein paar kurze ruppige Stellen, die unser Lux aber problemlos meistert. Die gefürchteten Sandpassagen erleben wir als eher leicht, wir profitieren von den Erfahrungen in Westaustralien, wo wir anspruchsvollere Strandpassagen meisterten und die Grenzen von Lux ausloteten, indem wir mehrmals stecken blieben (und nur dank unseren 4 Maxtrax wieder frei kamen).

Die Tage in der Finke River Gorge, die diesen Namen übrigens auch verdient, waren für mich sicher eines der Top 10 Erlebnisse bisher (und das will etwas heissen, wenn ich an die perfekten Windsurfbedingungen in Westaustralien und Biketouren in Tasmanien denke). Die Mischung von Remoteness, mässig anspruchsvoller 4WD-Strecke und Lagerfeuerromantik in wunderschöner Natur war einfach perfekt.


Perfekt war selbstredend auch das Wetter mit Sonnenschein pur und Tageshöchsttemperaturen von 20 bis 25 Grad. Gewöhnungsbedürftig waren die Nachttemperaturen, die regelmässig unter 5 Grad fielen. 

Zurück in Alice ist noch ein Service für Lux fällig und dann zieht es uns rasch nordwärts. Wir gieren nach warmen Abenden und lauen Nächten.


Das passende YouTube-Video findet ihr hier:


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