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  • AutorenbildFranziska

"Troubled times"

2ND VISIT in OZ (6.2.-31.3.20?)


Wir sitzen hier in Prevelly in unserem für fünf Tage gemieteten Studio nahe am Beach und lasse die letzten turbulenten Tage Revue passieren. Es regnet hier momentan, jedoch ist die Temperatur noch angenehm und Geri möchte bei nächster Gelegenheit für die Verschiffung unseres Campers die Awning abmontieren. Doch Eines nach dem Anderen.


Als wir am 6. Februar, nach einer zweimonatigen Reisepause in der Schweiz, Perth erreichten, war unserer Plan, Lux im National Storage abzuholen und so schnell wie möglich Richtung Süden zu fahren. Der Sommer hatte in Perth den Höhepunkt erreicht und die Zeit, um in Esperance den Sommer zu erleben, drängte. In den drei Monaten, die uns zur Verfügung standen, wollten wir den Süden von Westaustralien erkunden und ev. eine mehrtägige 4WD-Tour im Outback erleben. Corona war noch in China und doch hatte ich - geistesgegenwärtig - einige Schutzmasken eingepackt. Einfach nur für den Notfall.


Unser erstes Ziel war Pemberton, wo wir auf ein paar gute Mountainbiketage am Bikepark hofften. Die 324 km-Fahrt liess uns Zeit, uns an Australien mit seinen Gerüchen und Landschaften, den Menschen und deren Fahrstil zu gewöhnen. Welch eine Wohltat das Reisen in OZ im Vergleich zu der Schweiz doch ist. Alles läuft langsamer und die Landschaft wechselt langsam von Stadt zu Wald.

Der Bikepark in Pemberton ist direkt neben dem Campground gelegen und somit stand uns, ausser dem relativ kalten Wetter, nichts im Weg, ein wenig Fun zu haben.

Leider verschlechterte sich bald das Wetter und, weil wir es von den letzten 11 Monaten nicht gewohnt waren, wir suchten lieber angenehmere Temperaturen.



Wir versuchten unser Glück in Walpole, wo wir an Weihnachten 2018 zehn Tage verbracht hatten. Der Campground der Banksia-Bay war jetzt ziemlich voll und wir erwischten noch den letzten Platz. Das Wetter hielt sich relativ gut und nach zwei Tagen konnten wir auf unseren Lieblingsplatz wechseln.



Leider zwang uns das nasskalte Wetter am nächsten Tag zu flüchten und Augusta versprach besseres Wetter, was nicht so stimmen sollte.



Margaret River dagegen zeigte sich mit strahlendem Wetter von seiner schönsten Seite und der Swell am Surfers Point war eindrücklich.



Nach zehn Tagen beschlossen wir nochmals, den Sommer im südlichen Westaustralien zu erwischen und fuhren zurück nach Walpole, Denmark und Albany, wo wir Manuela und Martin an der Shelly Beach trafen und dort zwei Tage verbrachten.



Unser Weg nach Esperance führte diesmal in Richtung Süden über die Bremer Bay und den Fitzgerald River National Park. Beide Spots haben wir bei unserer letzten Reise „übersprungen“. Bremer Bay bietet für 4WDs viele Möglichkeiten, abseits geteerten Strassen die Küste zu erkunden. Drei Tage standen wir am House Beach, wo Geri neben Kiten noch mit fachkundiger Führung zum Abalone-Tauchen gekommen ist. Am nächsten Tag versuchten wir über die Beaches zur Bremer Bay zurück zu gelangen. Leider ist unser Auto doch zu hoch für solche „Irrfahrten“ durch den Wald und irgendwo auf halber Strecke wurde alles Sportequipment und die Sonnenstore (Awning) von einem starken Ast vom Dachträger heruntergerissen. Der Dachträger war stark beschädigt, die Awning ein wenig verbogen und das Kabinendach an einer Stelle aufgeplatzt. Wir benötigten zwei Stunden um aus dieser Situation heraus zu kommen. Unsere Wohnkabine diente auf dem Rückweg als Depot für die Sportausrüstung und auf dem Campingplatz in Bremer Bay hiess es zuerst Kabine ausräumen und Kabinendach abdichten. In Esperance konnten wir zum Glück Ersatzteile für unseren australischen Dachträgers (Rhinorack) kaufen und nach fünf Stunden Arbeit band Geri sein Surf- und Kiteequipment wieder aufs Dach und auch die Awning war gerichtet und montiert. Nicht zuletzt dank der spontanen Mithilfe eines älteren Australiers.


Auf Anraten von Tom und Manja, unseren Kite-Freunden aus München, besuchten wir im Cape Le Grand National Park die Dünen bei Dunn Rocks, etwa 59 km von Esperance entfernt. Mutterseelenalleine campten wir dort auf dem wunderschönen und einsamen Strand und nur der heftige Wind zwei Tage später vertrieb uns von unserem Sandplatz.




Einen Platz auf dem Campground in Lucky Bay zu erhalten, ist wie ein Lotto-Sechser, da dieser Strand mit seinen zutraulichen Ruh’s als einer der Hotspots in ganz Australien gehandelt wird. Entsprechend ist der Campground voll, v.a. aber auch von Einheimischen und Grey Nomads, die sich dort für einige Wochen installieren. Wir hatten Glück und ergatterten eine Nacht für AUD 30 auf dem komfortablen Platz mit Warmwasserdusche, Toiletten, Barbeque und Heisswasser-Küche. Das Wetter spielte nur teilweise mit und die Generatoren unserer Nachbaren liessen den Platz in unserer Gunst sinken. Nur die schöne Wanderung von unserem Stellplatz zum Thistle Cove (nächster Strand neben Lucky Bay) liess unsere Seelen aufatmen und die Abgeschiedenheit hier erfahren.




Als wir aus dieser „Escape-Situation“ im Cape Le Grand National Park am 20.3. nach Esperance zurückkehrten, liessen uns die Nachrichten vom Corona-Virus und die sich anbahnenden Schwierigkeiten keine Ruhe mehr. Wir entschieden früher zurückzukehren, aber was machen wir mit Lux? Der Rücktransport im Container war noch nicht gebucht und wie schnell konnte ITS Basel die Verschiffung von Lux organisieren? Wir tauschten uns per Mail und Telefon mit Massimo aus, dessen Team sich mit Hochdruck unserem Anliegen annahm. Wir erhielten zum Glück rasch realistische Termine und auch die Möglichkeit, Lux jederzeit abzugeben, sollten wir kurzfristig einen Flug finden. Weil auch Belgien dicht gemacht hat, geht Lux direkt bis nach Basel.

Da unser ursprünglich gebuchte Rückflug im Mai von Qatar gecancelt wurde, konnten wir online nicht umbuchen und telefonisch war eh niemand erreichbar. Damit hatte der Buchungsstress für die Rückreise begonnen.

Zuerst wollten wir einen Direktflug nach London buchen. Bis wir uns nach 10 Minuten auf der Plattform von British Airways eingeschrieben hatten, waren alle Plätze ausgebucht. Ok, kann passieren.

Unseren nächsten Flug buchten wir vorerst erfolgreich bei Swiss mit Zwischenstopp Singapur für den 26.3.. Nun mussten wir auf dem schnellsten Weg in Richtung Fremantle und Perth losfahren. Wir entscheiden uns für eine Route im Inland, vorbei am King Lake und Lake Grace. Als wir nach einer Nacht in einem Wildcamp nach Lake Grace kommen, erfahren wir, dass Swiss unseren Flug von Singapur nach Zürich gecancelt hatte. Wir würden also in Singapur steckenbleiben.




Auf der Weiterfahrt Richtung Westen, irgendwo wo wir Handy-Empfang hatten, erreichten wir nach mehreren telefonischen Versuchen endlich die Swiss-Niederlassung in Sydney. Die können uns auf einen anderen Flug - mit Singapore Airlines - umbuchen. Wir treffen Manuela und Martin wieder in Bunbury und wie es das Schicksal so will, wird der Airport Singapore für Transitreisende geschlossen und Singapore Airlines stellt die meisten Flüge ein. Wir stehen wieder vor dem Nichts.

Nach einem Telefongespräch mit der Hotline des EDA, buchen wir den empfohlenen Flug über Tokyo und Düsseldorf mit All Nippon Airways (ANA) für den 1.4. Die „gewonnene“ Zeit wollen wir an einem relaxten Ort am Beach verbringen und Lux für den Transport vorbereiten. Der Smith Beach bei Yallingup bot sich an, da wir ihn schon kannten und das Smith Beach Resort hatte Platz für uns.

Die Absage von ANA kam nach Absage von Olympia ziemlich schnell. Wir erfuhren es von unserem Containersharing-Partner Patrick, der spät abends anrief und uns alarmierte. Langsam gingen uns die Flüge aus. Patrick warnte uns vor einem Flug mit Quantas und Emirates, es sei nur ein Fake. Übrig blieb nur einen etwas teurer Flug mit Qatar am 31.3. für 2400 AUD pro Person. Wir zückten nochmals die Kreditkarte und buchten.

Nun sind wir in Prevelly und versuchen, uns von der Unsicherheit, irgendwie nach Hause zu kommen, zu erholen. Unsere Abwehrkräfte werden wir beim Rückflug und in der Schweiz sicherlich noch benötigen. Unser Flug mit Qatar wird immer noch als confirmed gelistet und man kann ihn sogar noch buchen, allerdings nur noch in der Business-Class für 15’000 AUD. Thank’s a lot Patrick!

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