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  • AutorenbildFranziska

"What a wonderful world"

CAIRNS UND UMGEBUNG (1.5.-12.5.19)


Als wir Cairns erreichen, regnet es immer noch, aber kurz darauf hört es auf zu regnen und das Wetter bleibt einige Tag stabil schön. Das kleine Strandcottage in Holloway Beach, dass wir für eine Woche gemietet haben, ist super gemütlich und eine Terrasse mit Tagesbett ist direkt am Strand. Leider sind hier die Bedingungen wie an den meisten Orten der Küste von Queensland um diese Jahreszeit: Krokodil- und Quallenarlam. Baden ist nur hinter Sicherheitsnetzen möglich, wobei die kleinsten Art der gefährlichen Würfelquallen auch dort durchschlüpfen könnten. Ich verzichte auf ein Schwimmen und Geri schweren Herzens auf das Kiten, das vor unserem Cottage wunderbar möglich wäre. Dafür ist Joggen angesagt. Der Strand eignet sich sehr gut, um rennenderweise die Gegend zu erkunden. Dass dabei ein Durchqueren eines Flusslaufes beim Zurückfinden im Dunkeln nötig ist, bemerken wir erst, als wir keine andere Wahl haben. Die Krokodile werden wohl am Schlafen sein.


Wie immer nutzen wir die Zeit an einem "festen" Wohnsitz für das Wäschewaschen und die Innenreinigung von Lux. Für die spätere Fahrt ins Northern Territory überprüfen wir auch unsere Vorräte an frischen Lebensmitteln. Wie bei vergangenen Übertritten in einen anderen Staat, hat auch die nördlichste Region von Australien ihre speziellen Verbote, frische Lebensmittel über die Grenze mitzunehmen. Zudem wollen wir mehr 4WD Fahrten unternehmen, was einige Unterhaltsarbeiten an Lux mit sich zieht. Geri versucht, den Tip von Andrew in seinem YouTube-Workshop mit Roothy zu beherzigen, und schmiert Unterboden und Stossdämpfer zwecks Korrosionsschutz eifrig mit Wollfett ein.😊

Die neue Sonnenstore, die wir in Queensland (vergeblicherweise) gekauft haben, rollen wir auf dem Vorplatz des Cottages aus und lassen sie vom Regen aus Mission Beach trocknen.


Dabei bleiben wir in der Nachbarschaft nicht umbemerkt. Paul von Bogout.com ist ein Nachbar und schaut mit seinem City-Bike für einen Schwatz bei uns vorbei. Er ist der Voreigentümer des Cottage und erzählt uns von seinem Leben im Cottage vor dem Umbau und über seine interessante Erfindung, die er nach einem 4stündigen Steckenbleiben und Herausbuddeln seines Wagens in der Wildnis entwickelt hat. Wir lernen auch eine Nachbarin kennen, die 20 Jahre lang für Kuoni Australien gearbeitet hat und zig Mal zu Workshops in die Schweiz gereist ist.

Paul Aubin, copyright by business.qld.gov.au


Die Zeit in Cairns nutzen wir auch, um den Tempomat von Lux in einer Toyota-Garage in Smithfield reparieren zu lassen, und für einen unangemeldeten 32-Dollar-Coiffeurbesuch von mir im Einkaufszentrum. Als Geri's Laptop nicht mehr aufstartet, findet er im Internet den professionellen Auftritt eines Computerunternehmens in Cairns. Die Adresse stellt sich dann als kleine Privatwohnung in einem Mietblock heraus, wo ein sympathischer Inder im Wohnzimmer seine beeindruckende Hardware aufgebaut hat. Er flickt Geri's Laptop in stundenlanger Arbeit zuverlässig und günstig.

Nachdem alle notwendigen Arbeiten erledigt sind, besuchen wir Palm Cove, eine idyllische Ortschaft in der Nähe von Smithfield. Sie ist berühmt für die wunderschöne palmenumsäumte Allee am Beach.


Wir verlassen unsere Unterkünfte meist mit weinenden und lachenden Augen. Zum einen ist der Komfort in einer Wohnung/einem Haus etwas ganz anderes als im Camper (viel mehr Platz zum Bewegen, Kochen und Verstauen), zum anderen freuen wir uns auch wieder auf das Camperleben (übernachten wo und wann wir wollen, Alles dabei haben und viele nette Menschen kennenlernen) und die neuen Entdeckungen, die wir durch die Fahrten machen können.


Unser nächste Ziel Port Douglas ist in nur einer Stunde erreichbar. Das beschauliche Städtchen ist der nördlichste Ausgangspunkt für Touren ins Great Barrier Reef und entsprechend mit Infrastruktur (Hotels, Restaurants, Campingplätze) überhäuft. Das gefällige Städtchen lädt zum Shoppen ein und wir können dabei unsere Tauchtour für den nächsten Tag buchen. Die Campingplätze sind alle an der Hauptstrasse gelegen und relativ laut. Da aber am nächsten Tag unsere Tour ins Agincourt Reef schon früh beginnt, sind wir froh, einen Platz zum Übernachten in der Nähe gefunden zu haben.

Die Tauchtour am nächsten Tag erweist sich als Massenveranstaltung. Schnorchelnde und Tauchende (ca. 60 Personen) werden auf dem riesigen Katamaran zum nahe gelegenen Reef gefahren. Dabei ist die Organisation auf dem Schiff sehr professionell. Der ganze Tagesablauf ist durchgetacktet und für Taucher, die drei Tauchgänge machen wollen, ziemlich stressig, da praktisch keine Zeit für längere Pausen vorhanden sind. Auf dem Boot werden drei Gruppen geführt: Schnorchelnde, Tauchende mit Brevet und Ersttauchende. Wir (Tauchende mit Brevet) werden in zwei Gruppen à 7 Personen unterteilt und unsere junge Tauchführerin ist nach dem dritten Tauchgang ziemlich erschöpft. Vielleicht hatte sie mit mir ein wenig Stress beim dritten Tauchgang, weil ich der Schildkröte (s. Video) nachgetaucht bin?


Die Fahrt am nächsten Morgen nach Cape Tribulation über die Captain Cook Route ist wunderschön und die Strecke entlang der Küste erinnert mich ein wenig an die Great Ocean Road, nur ist sie tropischer, wärmer und grüner (s. Video). Sie wird durch eine Fährenfahrt bereichert und führt uns durch den tropischen Daintree Nationalpark, der zum Weltnaturerbe der UNESCO zählt. Die Natur im tropischen Park ist eindrücklich und das Wasser in Form von kleinen Flüssen und klaren Pools laden zum baden ein. Wenn nur nicht diese Krokodile wären... Auf dem Weg zum Cape Tribulation, eine kleine Siedlung mit touristischen Angeboten, begegnen wir am Strassenrand nochmals einem Cassowary, diesmal einem Jungtier, das über die Strasse laufen möchte.


Nach einer Übernachtung auf einem Campground in Cape Tribulation, wo die Stellplätze wie in einem grossen Dschungelcamp organisiert sind, nehmen wir den 4WD-Weg Bloomfield Track in Angriff. Natürlich sind wir gespannt, wie Lux diese, je nach Wetter- und Strassenverhältnissen mehr oder weniger schwierige, Offroadstrecke meistert. Zum Glück haben wir trockene Bedingungen, sodass ein Steckenbleiben, wie es Paul aus Holloway Beach einmal erlebt hat, für uns heute kein Thema ist. Die z.T. schmale Strasse ist ungeteert und die grosse Herausforderung sind nicht die Flussüberquerungen, sondern die steilen Strassenabschnitte, die wir mit Lux noch nie gefahren sind.

Geri ist bei Offroad-Strecken in seinem Element und navigiert Lux gekonnt und erfahren durch diese berühmte Strecke. Der Bloomfield Track war scheinbar Grund dafür, dass der Regenwald hier 1983 zum Nationalpark wurde. Wir geniessen die Fahrt und bekommen während des ganzen Morgens nur wenige Autos zu sehen. Die meisten von ihnen überholen uns in rasantem Tempo.


Dank des Besuchs des Wujal Wujal Falls - ein imposanter Wasserfall am Ende des Track - kriegen wir noch unser erstes Krokodil zu Gesicht. Bewegungslos liegt es im nahe liegenden Fluss und sonnt sich auf einem grossen Stein. Das Bewerfen mit Steinen durch andere Touristen lässt es kalt und wir können leider keine interessanten Aufnahmen machen.


Cooktown erweist sich als provizielles Städtchen, das vom vergangen Ruhm lebt. James Cook landete 1770 in Cooktown und nächstes Jahr feiert die Community die Landung vor 250 Jahren.

Eine Zwei-Cyclon-Warnung von unserem Nachbarn auf dem Campground treibt uns zwei Tage später zur Flucht zurück südwärts. Die Auswirkung der Cyclone im Norden und im Westen von nördlichen Australien sollten wir eine Woche später bis nach Alice Springs bemerken.


Die Rückfahrt von der Cape York Halbinsel ist abwechslungsreich und die Landschaften wechseln sich von Aah zu Whow. Da würde sich eine längere Reise offensichtlich lohnen!


Zurück in der Region von Cairns wollen wir den Bike-Park von Atherton, auf einem Hochplateau westlich gelegen, unbedingt ausprobieren. Da wir am späten Nachmittag auf dem Zeltplatz ankommen, sind wir froh über den Shuttle, den wir beim Aufstieg zum Startpunkt der Abfahrt von einer überaus freundlichen australischen Familie erhalten. (s. Video).

Die Downhill-Fahrt ist lange und interessant und wir sind froh, wieder mal in unserem Element, dem Biken, zu sein.


Am letzten Tag vor unserer Abfahrt ins Red Center ist schönes Wetter angesagt und Geri möchte den vorhandenen Wind nutzen und sich doch noch ins Meer stürzen. Ich hingegen möchte die "Touri-Falle" Kuranda-Railway ausprobieren und bin gespannt, wie sich die Zugfahrt durch den Regenwald anfühlt. Geri fährt mit mir zum Bahnhof und verlässt mich in Richtung Beach. Die zweistündige Fahrt ist sehr abwechslungsreich und der Touristenstrom aushaltbar. Leider fliesst nicht so viel Wasser den berühmten Barron-Wasserfall hinunter wie ich gehofft habe. Trotzdem, die Fahrt nach Kuranda hat sich für mich gelohnt und ich konnte mich vom Regenwald verabschieden und Geri sich vom Strand. Denn nun werden wir das Meer voraussichtlich für längere Zeit nicht mehr sehen.


Der passende YouTube-Video findet ihr hier:


https://youtu.be/Cv3ZPSSyKEA


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